Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war elektrische Beleuchtung noch eine Seltenheit. In den 1890er Jahren waren die häufigsten Lichtquellen in den Haushalten Petroleumlampen aus Messing oder Glas. Nach und nach wurde Elektrizität in luxuriösen Häusern installiert, aber in vielen Haushalten existierten Petroleumlampen noch lange Zeit neben der elektrischen Beleuchtung. Anfang der 1920er Jahre hatten etwa 80 % der Haushalte in Stockholm Elektrizität, aber es dauerte länger, bis kleinere Städte und ländliche Gebiete Zugang zu diesem Luxus erhielten.
Platzierung von Lampen
In Häusern aus dem frühen 20. Jahrhundert war feste Beleuchtung mit sichtbaren elektrischen Leitungen in Form von verdrillten Textilkabeln installiert, die mit Porzellanisolatoren an Decken und Wänden befestigt wurden. Die häufigste Beleuchtung war eine Deckenleuchte, besonders im Esszimmer. Die Armaturen bestanden aus kleineren Glaskugeln auf einem Messingsockel. Das Design der Deckenleuchten variierte je nach Raum. In einfacheren Räumen wurde oft eine nackte, mundgeblasene Glühbirne in einer Fassung aus Porzellan oder Messing verwendet.
In der Küche hing oft die beliebte Schuhmacherlampe, während die eleganten Räume die luxuriöse Petroleumlampe behielten, die später mit Elektrizität modernisiert wurde. Anfangs wurde Elektrizität hauptsächlich für funktionale Beleuchtung genutzt, doch mit der Zeit wurde auch stimmungsvolle Beleuchtung in Form von Steh- und Tischlampen populär.
Materialien und Design
Die ersten Lampen wurden aus unbehandeltem Messing hergestellt und hatten mundgeblasene Glasschirme in verschiedenen Ausführungen. In den 1910er Jahren wurde es beliebt, das Messing zu patinieren, um den Lampen ein älteres Aussehen zu verleihen. Vor der Einführung von Wolframglühlampen in den 1910er Jahren war klares Glas die häufigste Wahl für Decken- und Wandleuchten. Die Gläser waren oft in Mustern geschliffen, um das Licht zu brechen und Blendung zu reduzieren. Das häufigste Muster war ein Gittermuster, oft mit einem geschliffenen Stern am Boden des Glases.
Mit den stärkeren Wolframglühlampen entstand das Bedürfnis, das Licht zu streuen, ohne zu blenden. Dies wurde am besten mit Schirmen aus opalweißem Glas erreicht. Zuvor wurde dieses Glas nur in offenen Schirmen verwendet, bei denen das Licht gezielt gerichtet werden sollte, wie zum Beispiel bei Schuhmacherschirmen.
Was die Oberflächenbehandlung von Lampen betrifft, so wurde vernickeltes Messing in den 1920er Jahren sehr beliebt, insbesondere in neoklassizistischen Interieurs. Auch die Befürworter des Modernismus in den 1930er Jahren und darüber hinaus fanden glänzendes Messing zu prunkvoll und bevorzugten vernickelte Lampen. Historisch gesehen war jedoch Gelbmetall, also unbehandeltes Messing, die mit Abstand häufigste Oberflächenbehandlung, nicht zuletzt, weil das Licht wärmer und gemütlicher reflektiert wird als bei kaltem Weißmetall.
Lichtquellen heute
Wenn Sie Ihr Zuhause heute beleuchten, ist es wichtig, sowohl die Funktion als auch die Atmosphäre zu berücksichtigen. Eine gute Faustregel ist, in jedem Raum etwa fünf Lichtquellen zu haben: eine Deckenlampe, die viel Licht verbreitet und funktional ist, ergänzt durch vier kleinere Lampen, die entweder für Atmosphäre sorgen oder eine bestimmte Aufgabe erfüllen, wie z. B. eine Leselampe.
Möchten Sie das Gefühl der Jahrhundertwende-Beleuchtung in Ihrem Zuhause nachbilden? Dann empfehlen wir, zeittypische Materialien wie Messing, Porzellan und mundgeblasenes Glas zu wählen. Wir empfehlen auch LED-Lampen im klassischen Design, da sie sowohl energieeffizient sind als auch ein warmes, schönes Licht verbreiten.